Unsere täglichen Diskussionen im Schreibforum machen uns allen vieles klarer, was wir vielleicht unbewusst einfach so hinschreiben oder auch weglassen. Für jede Autorin ist etwas anderes wichtig, und so verlieren sich die einen in Beschreibungen des Alltags, während die anderen direkt in eine Situation hineinspringen, mit einem Dialog oder einem aufregenden Ereignis, das den Alltag durchbricht.
Es ist kein neues Thema, und ich habe schon tausendmal darüber geschrieben, wir haben auch schon oft darüber gesprochen: Die Figuren machen die Geschichte.
. . . muß das Versprechen einer Wahrheit sein, die lesenswert ist
Ist nicht von mir, klingt aber gut, oder?
Wir sind im el!es-Schreibforum jetzt bei Kapitel 34 des Schreibkurses »Ein Jahr – Ein Roman« angekommen, und hier ein Auszug aus dem 34. Kapitel, wie ich es im Schreibforum geschrieben habe:
. . . ist eigentlich immer dieselbe:
Sie treffen sich. Sie verlieren sich. Sie bekommen sich.
Vielleicht ist das auch das schwierige daran. Es ist immer gleich und soll im Ergebnis doch jedesmal verschieden sein, damit die Leserinnen sich nicht langweilen.
Aus gegebenem Anlaß und weil es vielleicht Autorinnen hilft, die einen Roman für den nächsten Lesbischen LiteraturPreis einreichen wollen, möchte ich hier noch einmal auf dieses Thema eingehen:
Warum fangen die Autorinnen nicht gleich mit der Liebesgeschichte an?
Nie werde ich das Wochenende vergessen, an dem Laura starb. Eine silberne Sonne brannte vom Himmel wie durch ein gigantisches Vergrößerungsglas. Es war der heißeste Sonntag, an den ich mich erinnern konnte.
Ich fühlte mich, als wäre ich das letzte menschliche Wesen, das in New York übriggeblieben war, denn nach Lauras schrecklichem Tod war ich allein. Ich war der einzige, der sie wirklich gekannt hatte.