. . . ist eigentlich immer dieselbe:

Sie treffen sich. Sie verlieren sich. Sie bekommen sich.

Vielleicht ist das auch das schwierige daran. Es ist immer gleich und soll im Ergebnis doch jedesmal verschieden sein, damit die Leserinnen sich nicht langweilen.

Deshalb ist es so wichtig, daß die Figuren des Romans spannend sind, daß sie in ihrer Persönlichkeit, in ihrem Charakter etwas haben, das sie anziehend und liebenswert macht.

Manchmal sieht man das Liebenswerte nicht sofort, weil die Figur etwas rauhbeinig ist, andere schlecht behandelt oder so tut, als wäre sie den Menschen nicht freundlich gesinnt. Aber das muß sich dann im Verlaufe des Romans ändern. Man muß mehr über das Innenleben der Figur erfahren, über ihre Psyche, ihre Erfahrungen, ihre Gefühle.

Dennoch darf man dabei nicht gefühlsduselig werden. Eine Figur, die nur aus Gefühlen besteht, ist auch wieder nichts. Sie muß auch Verstand haben, sie sollte manche Entscheidungen nicht nur aus dem Bauch heraus treffen, obwohl ihr das vielleicht liegt, sondern auch darüber nachdenken.

Es ist eine Frage der Balance, des Gleichgewichts zwischen Gefühlen und anderen Aspekten des Lebens, mit denen wir täglich konfrontiert sind. Immer, wenn wir einen Roman lesen, wollen wir darin etwas finden, das uns bekannt vorkommt, aber auf der anderen Seite auch Dinge wie Abenteuer oder die große Liebe, die im täglichen Leben vielleicht nicht plötzlich vor der Tür steht und uns das Leben versüßt.

Für uns Autorinnen ist es nicht immer einfach, diese Balance zu finden, aber ich denke, wir bemühen uns alle darum. Und das schönste Erlebnis ist es dann, wenn die Leserinnen uns sagen, daß wir es geschafft haben, daß unsere Geschichte oder unser Roman die Leserin die ganze Nacht wachgehalten hat und sie nicht aufhören konnte zu lesen.