Talent, Begabung – ja, natürlich, das ist schon wichtig, aber was beim Lesen wirklich fesselt, ist meistens die Kunst, das Handwerk richtig anzuwenden.
Wenn also Geschichten fesselnd sind – woran liegt das?
Gestern wurde in einem Kommentar zu meinem Artikel »Gefühlvoll lesen (und schreiben)« die Frage gestellt, ob ich mir immer noch Gedanken über die Erzählperspektive und die Erzählsprache mache.
Wenn es um Lesen geht, geht es immer auch um Emotionen, um Gefühle. Fesselt mich ein Buch nicht, lese ich es nicht. Das gilt nicht nur für Liebesromane oder Bücher, in denen es um Gefühle geht, sondern eigentlich für alles Geschriebene.
Immer wieder stoße ich auf Seiten im Internet, die sich mit Schreiben beschäftigen. Eine dieser Seiten ist »A Story Is A Promise«. Ich finde allein schon den Titel faszinierend, weil er so zutreffend ist.
Was wir als Leserinnen selbstverständlich erwarten – nämlich daß eine Geschichte ein Versprechen ist, das eingehalten werden muß –, vergessen wir als Schreiberinnen oft.
Don’t pass judgment
Einer der wichtigsten Hinweise zum Schreiben überhaupt. Wir beurteilen in unserem täglichen Leben eigentlich ständig. Wir müssen entscheiden, ob das Fleisch und das Gemüse im Supermarkt gut und preisgünstig sind, wir müssen entscheiden, ob wir einen Menschen mögen oder nicht, wir müssen beurteilen können, was ein Risiko darstellt (zum Beispiel bei Rot über die Straße zu gehen), und was sicher ist.