Vor ein paar Tagen habe ich hier eine Geschichte eingestellt, die zeigt, dass die Liebe immer einen Weg findet, die Menschen glücklich zu machen. Wenn man sie lässt.

Als ich diese Geschichte heute noch einmal ansah, kamen mir ein paar Gedanken dazu. Wie oft lassen wir die Liebe das nicht tun?

Wobei ich Liebe jetzt in einem größeren Zusammenhang sehen würde, nicht nur bezogen auf die romantische Liebe mit dem einen Menschen, der für uns bestimmt ist, die wir alle suchen. Ich würde das auf die universelle Liebe beziehen, die meines Erachtens das Wichtigste im Leben ist. Die uns alle glücklich machen könnte, wenn wir sie als den Leitfaden unseres Lebens akzeptieren würden.

Viele Menschen machen sich selbst – und anderen – das Leben zur Hölle, weil sie das nicht akzeptieren können oder wollen. Sie sehen in allem nur das Schlechte, das Negative, vermuten in anderen immer Feinde, nie Freunde. So entstehen Kriege auf der ganzen Welt, aber auch im engsten Freundes- und Bekanntenkreis, in der Familie. Wo man es meistens nicht Krieg nennt, auch wenn es das ist.

Manchmal fragt man sich, warum so viele Menschen so wild auf Krieg sind, obwohl sie den Frieden haben könnten. Ist das zu langweilig?

Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, das muss man zugeben. Viele Menschen heutzutage geben als den Hauptgrund für vieles an, dass sie sich langweilen. Gerade kürzlich sah ich in einer Dokumentation über extrem übergewichtige Menschen in den USA (und ich meine extrem, nicht nur ein paar Kilo. Diese Leute wiegen 500, 600, 700 amerikanische Pfund, das entspricht ca. 220, 270 oder 320 Kilo. Und oftmals sind sie, vor allem, wenn es Frauen sind, nur um die 1,65m groß) Interviews, in denen es darum ging, warum diese Menschen so dick geworden sind. Und viele sagten einfach, sie langweilten sich, und dann essen sie.

Wobei in dem Fall noch hinzukommt, dass sie das Ungesündeste von allem essen, amerikanisches Fast Food wie Chips oder Hamburger. Was zudem auch noch sehr schnell süchtig macht. Dafür sorgen die Firmen, die diese Produkte herstellen. Wenn man Heroin verbietet, müsste man eigentlich auch dieses „Essen“ verbieten. Aber das ist ein anderes Thema.

Doch kann Langeweile auch dazu führen, dass man sich immer nur streiten will? Dass man andere Menschen verletzt, ohne darüber nachzudenken, nur damit man sich selbst nicht so langweilt? So wie man eine Tüte Chips isst?

Das wäre dann kein Zeichen für einen guten Charakter, würde ich sagen. Amerikanisches Junk Food macht süchtig, aber wie kann man süchtig danach sein, sich zu streiten? Sicherlich wäre es sehr viel sinnvoller, süchtig nach dem Frieden zu sein, wenn man schon süchtig sein muss.

Aber so ist es nicht. Die Geschichte von Tim und Tom zeigt, dass durchaus alle Menschen glücklich werden können, wenn sie den anderen, die andere so akzeptieren, wie er/sie ist. Doch viele gönnen anderen dieses Glück nicht. Für sich selbst fordern sie es ein, aber bei anderen Menschen tun sie alles, um sie unglücklich zu machen.

Warum lassen wir die Liebe, die uns alle umgibt, nicht einfach das tun, was sie so gern tun will? Warum hören wir dem/der anderen nicht zu, wenn sie eine andere Meinung hat oder uns etwas zu erklären versucht, das wir nicht direkt verstehen? Warum versuchen wir immer, unsere eigene Meinung durchzusetzen, koste es, was es wolle? Was ist so wichtig daran?

Wir sind sicherlich alle schon einmal in so einer Situation gewesen, aber die Frage ist: Wie haben wir reagiert? Wenn wir die Liebe uns den Weg weisen lassen, hören wir zu, versuchen zu verstehen, sehen uns als eine Partnerin in einer gleichberechtigten Beziehung, in der es vor allem darum geht, die andere Person zu akzeptieren und zu respektieren, was sie denkt und tut.

In gewissen Grenzen natürlich. Wenn jemand meint, es wäre sein gutes Recht, jemand anderen zu schlagen oder zu ruinieren, ihn immer und immer wieder zu verletzen, vielleicht sogar Schlimmeres, wäre das zu akzeptieren sicherlich der falsche Weg. Aber eine Person, die so etwas tut, ist auch nicht von der Liebe geleitet. Da sollte man sich eigentlich einmischen und das verhindern, aber das ist dann oft nur mit Gewalt möglich, die man ja eben gerade vermeiden will. Das ist dann immer ein Dilemma.

Doch für eine Person, die von der Liebe geleitet wird, ist der Frieden der richtige Weg, nicht der Krieg. Oftmals ist dann die einzige Lösung, um den Frieden zu erhalten, den Kontakt zu der anderen Person abzubrechen. Nur um zu vermeiden, dass man in einen Krieg hineingezogen wird, den man nicht will.

Manchmal bedeutet das, dass Familienmitglieder oder Menschen, die man gut gekannt, vielleicht sogar als Freunde betrachtet hat, dann nicht mehr zum eigenen Umfeld gehören. Was sehr weh tut. Denn auch wenn diese Person mich sehr verletzt hat, habe ich doch aufgrund der langen Bekanntschaft eventuell freundschaftliche Gefühle für sie. Vielleicht sogar Liebe.

Aber das nützt leider alles nichts. Wenn jemand nicht die Liebe als das Leitmotiv seines Lebens akzeptieren will, kann ich daran nichts ändern. Das kann nur diese Person selbst.

Es wird erst Frieden für alle geben, wenn alle sich von der Liebe leiten lassen.

Und das ist leider utopisch. Solange Menschen sind, wie sie sind, wird das nie geschehen.

Aber dennoch können wir uns von einer Geschichte wie der von Tim und Tom das Herz erwärmen lassen, die Liebe fühlen und die Hoffnung.

Solange es noch solche Geschichten gibt, ist die Welt noch nicht verloren.