Zeiten

Eine zweite Sache, die auch immer wieder gern falsch gemacht wird, ist das Durcheinanderwürfeln beliebiger Zeiten.

In einer Geschichte oder einem Roman gilt eigentlich nur eine Zeit: die Erzähl-Vergangenheit.

Alles, was in der Geschichte passiert, muß in der Vergangenheitsform stehen.

Es geht also nicht, daß ich im ersten Satz die Vergangenheitsform verwende, im zweiten dann die Gegenwart und im dritten eventuell wieder die Vergangenheit.

Beispiel (falsch): Sie hatte verschlafen. Wer weiß denn schon, daß heute die Sommerzeit beginnt? Sie verließ hastig das Haus.

Wenn man sich seinen Text im nachhinein noch einmal durchliest, sollte man solche Fehler beseitigen.

Richtig wäre: Sie hatte verschlafen. Wer wußte denn schon, daß heute die Sommerzeit begann? Sie verließ hastig das Haus.

Anders ist es, wenn die Figur den zweiten Satz denkt oder sagt:

Sie hatte verschlafen. Wer weiß denn schon, daß heute die Sommerzeit beginnt? dachte sie. Sie verließ hastig das Haus.

oder

Sie hatte verschlafen. »Wer weiß denn schon, daß heute die Sommerzeit beginnt?« sagte sie. Sie verließ hastig das Haus.

Wichtig ist auch hier wieder die Höflichkeit und der Respekt der Leserin gegenüber.

Eine falsche Zeitform, ein falsches oder fehlendes Komma, falsch geschriebene Wörter, falsche Groß- und Kleinschreibung – das alles stört die Leserin in ihrem Lesefluß und verdirbt ihr den Lesegenuß.

Lassen Sie Ihre Leserin das, was Sie geschrieben haben, ungestört genießen.

Schreiben Sie richtig.