Dieses Zitat von F. Scott Fitzgerald fasst es eigentlich ganz gut zusammen, nicht? 🙂 Es bedeutet aber auch, dass Schreiben im Grunde genommen nicht viel mit Denken zu tun hat. Wenn man den Atem anhält und schwimmt, unter Wasser, wo man nicht Luftholen kann, kann man nur an das Unmittelbare denken, an die Luft, das Wasser, das Schwimmen, das, was man unter Wasser sieht. Man kann nicht sprechen, nicht kommunizieren, alles spielt sich im Inneren ab, ohne dass viel nach außen dringen kann.

Schreiben ist ein einsames Geschäft. Man spricht innerlich zu jemandem, den man nicht sieht. Manche erzählen ihre Geschichte auch einer bestimmten Person, aber trotzdem weiß man nicht, ob diese Person irgendwann einmal zuhören wird, ob sie das, was man ihr erzählt, lesen wird. Man ist auf sich selbst zurückgeworfen, außerhalb von Zeit und Raum, so wie im Meer, wenn man nichts mehr hört als die Stille.

Zum Schluss erzählt man die ganze Geschichte vor allem sich selbst, auch wenn man möchte, dass andere sie lesen. Man muss also Spaß an der eigenen Geschichte haben, muss wissen wollen, wie es weitergeht. Wenn man seine eigene Geschichte nicht spannend genug findet, um sie sich selbst zu erzählen, wird sie vermutlich auch kaum jemand anderer spannend genug finden, um sie zu lesen.

Die Erwartungen sind natürlich unterschiedlich. Jemand, der auf Action steht, wird einen Liebesroman vermutlich nie spannend finden, wie spannend für uns selbst wir ihn auch schreiben. Jemand, der Liebesromane liebt, schreckt eventuell vor der Spannung in einem Krimi zurück. Wir können also nie alle Menschen erreichen. Wen wir immer erreichen können, sind nur wir selbst.

Dieses Gefühl, unter Wasser zu sein, nichts mehr zu hören, nicht mehr zu atmen, nicht zu sprechen entspricht auch dem Gefühl eines Rausches, den man manchmal beim Schreiben hat. Die ganze Umwelt ist ausgeschaltet, wir sind nur bei uns, bei unserer Geschichte. Wir leben in der Geschichte, sind an einem ganz anderen Ort, möglicherweise auch zu einer ganz anderen Zeit als der, in der wir uns aktuell mit unserem Körper befinden. Unser Geist wandert mühelos in andere Dimensionen, die wir körperlich nie erreichen können.

Das ist das Spannende daran. Wir können sein, wer wir wollen, wir können erleben, was wir wollen, wir sind keinerlei Beschränkungen unterworfen. Wir können Träume wahrwerden lassen. Ich glaube, es gibt kein schöneres Gefühl auf der Welt.